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Toxische Spiritualität – Wenn du dir einreden lässt, dein Schmerz sei deine Schuld

  • Jacky
  • 29. Mai
  • 2 Min. Lesezeit


Warum „Du hast dir das selbst erschaffen“ manchmal einfach nur ein Faustschlag in Watte ist


Du hast Liebeskummer?

„Das ist dein Spiegel.“

Du bist erschöpft?

„Dann ist deine Schwingung zu niedrig.“

Dir ist jemand richtig mies begegnet?

„Du hast ihn angezogen, weil du etwas in dir heilen musst.“


Klingt erstmal spirituell. Ist aber, wenn man’s mal ganz ungeschminkt sagt, manchmal einfach nur:

Bullshit mit Räucherstäbchenduft.



Die neue Opferbeschuldigung: Jetzt auch in spirituell


Früher hieß es:

„Selbst schuld, wenn du dich nicht genug angestrengt hast.“


Heute heißt es:

„Selbst schuld, wenn du nicht hoch genug schwingst.“


Glückwunsch, das Schuldprinzip hat jetzt ein Kristallarmband.

Und der Unterschied?

Kaum spürbar – nur dass du dich jetzt nicht nur schlecht fühlst, sondern dich auch noch spirituell unfähig fühlst. Jackpot.



Spiritualität ist kein Panzer gegen Schmerz


Du darfst verletzt sein.

Wütend. Überfordert.

Du darfst sagen: „Das war nicht okay.“

Auch wenn du meditierst, channelst oder mit Engeln sprichst.

Gerade dann.


Spirituelles Wachstum bedeutet nicht, dass du jedes Unrecht in ein Lernfeld transformierst.

Manchmal bedeutet es: „Ich grenze mich ab. Punkt.“

Ohne nachzudenken, wie du das jetzt energetisch korrekt formulierst.



Wenn der Schmerz plötzlich zur spirituellen Schwäche wird


Es gibt eine Sorte toxischer Spiritualität, die sich ganz leise einschleicht:

Sie macht dich zum Problem.

Nicht die Situation. Nicht das Verhalten anderer. Nicht die Realität.


Du hast es angezogen.

Du musst verzeihen.

Du bist nicht „weit genug“, wenn du das gerade nicht kannst.


Das ist kein Erwachen. Das ist emotionale Erpressung in Lichtgestalt.



Wirklich spirituell ist es, MIT dem Schmerz zu gehen – nicht UM ihn herum


Wachstum ist kein lineares Aufstiegsprogramm.

Manchmal bedeutet es, wieder in die Knie zu gehen.

Manchmal heißt es, alte Wunden nochmal zu fühlen.

Und manchmal, jemandem zu sagen: „Ich vergebe dir nicht – noch nicht.“

Das ist keine Blockade. Das ist Wahrhaftigkeit.


Du bist kein schlechter Mensch, weil du leidest.

Du bist einfach ein Mensch.

Und das reicht. Auch spirituell gesehen.



Fazit – ohne Räucherstäbchen, aber mit Klarheit:


Spiritualität darf nicht zum Maulkorb werden.

Nicht zum Leistungsprinzip mit Glitzer.

Nicht zur Bühne, auf der du dich selbst klein machst, damit es erleuchtet aussieht.


Echter spiritueller Weg bedeutet, Verantwortung zu übernehmen –

aber auch, Grenzen zu ziehen.

Sich zu reflektieren –

aber nicht zu verurteilen.


Und sich selbst zu erlauben, Mensch zu sein – mit allem, was dazugehört.


Für alle, die spüren, dass Wachstum nicht immer leicht ist – aber immer echt.

 
 
 

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